Die Zukunft der deutschen Automobilindustrie

Sehr geehrte Verantwortliche der deutschen Automobilindustrie,

ich denke es ist wichtig zu verstehen, dass das Auto der Zukunft nichts mehr mit dem mechanischen Wunderwerk der letzten 50 Jahre zu tun hat. Auf diesem Gebiet haben die deutschen Automobilhersteller wunderbare Produkte entwickelt und auch erfolgreich am Markt platziert. Das „Auto“ der Zukunft wird ein Computer mit Rädern sein.

Das mag sich heute komisch anhören, ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass dies so sein wird.

Warum: weil in Zukunft die Innovationszyklen in der Fahrzeugentwicklung wesentlich schneller sein werden. Nicht wie heute: alle im Schnitt 6 Jahre gibt es ein neues Modell. Bis dahin ist die Plattform und der Funktionsumfang definiert und ein Kunde musste sich beim Kauf des Modells entscheiden, welche Funktionen er in den nächsten Jahren braucht bzw. welche Features ihm der Hersteller zur Verfügung stellt.

Tesla zeigt heute schon wie dies aussehen kann. Es wird eine „Hardware-Plattform“ zur Verfügung gestellt. Und für diese Hardware gibt es immer wieder neue Funktionen. Und diese Funktionen werden per Software-Update bereit gestellt. Wie dies z. B. mit der „Selbstfahr-Funktion“ und erst kürzlich mit dem automatischen Einparken demonstriert wurde. Und – was es für alle Hersteller interessant machen sollte: man kann dafür Geld verlangen. Auch Tesla stellt die „Software-Updates“ nicht kostenlos zur Verfügung. Hierzu ein Link auf einen interessanten Artikel: http://www.auto-nomous.com/technology/der-unterschied/

Ein Computer auf Rädern - das Model S von Tesla
Ein Computer auf Rädern – das Model S von Tesla

Man darf sich deshalb nicht nur darauf konzentrieren, Fahrzeugen einen neuen Antriebsstrang (sprich Elektromobilität) oder neue tolle Online-Funktionen (Stichwort OnStar bei Opel) zu geben sondern es muss ein neuer, ganzheitlicher Ansatz für die zukünftige Fahrzeugentwicklung – des Computer mit Rädern – definiert und umgesetzt werden.

Anmerkung: Ursprünglich war dies ein Kommentar, welchen ich auf XING auf den Beitrag „Wir Hersteller müssen uns in rasantem Tempo neu erfinden“ von Opel Vorstand Dr. Neumann unter der Rubrik „Klartext“ veröffentlicht hatte. Hier der Link: „Wir Hersteller müssen uns in rasantem Tempo neu erfinden“

Der Hacker, der sein eigenes autonome Auto baut

Sind Viele immer besser als Einer?

Viel wurde bereits über selbstfahrende Autos als auch das autonome Fahren selbst geschrieben – auch hier auf diesem Blog. Fakt ist, dass alle großen Automobilhersteller auf diesem Gebiet forschen. Und auch viele Unternehmen, die bislang nichts mit dem Automobilgeschäft am Hut hatten versuchen, auf diesem Gebiet Fuss zu fassen. Sei es UBER, Apple, Google oder auch Faraday Future. Und sie machen dies oft mit Heerscharen an Forschern und Entwicklern, damit man nicht das „Next Big Thing“ verpasst.
Und im Gegensatz dazu gibt es auch immer wieder Einzelkämpfer die durch Idealismus und geniale Ideen oder Ansätze Lösungen  erschaffen, die sonst nur große Teams realisiert bekommen. In diesem Post möchte ich über einen Entwickler berichten, der sich „mal eben“ ein autonom fahrendes Auto aus Standard-Elektronikbauteilen und einer selbst entwickelten Software zusammen baut.
Dieser Entwickler heißt George Hotz, ist 26 Jahre alt und war früher mal Hacker. Bekannt wurde er unter dem Pseudonym „geohot“.

Was haben iPhone, Playstation 3 und Chrome gemeinsam?

Eventuell kommt Euch der Name bekannt vor: vor einigen Jahren war George über Nacht berühmt geworden. Und zwar, weil er der Erste war, der das iPhone gehackt hat.  Und man dann dieses Telefon nicht nur bei AT&T benutzen konnte, sondern bei beliebigen Mobilfunkprovidern. Damals war er übrigens 17 Jahre alt. „Der Hacker, der sein eigenes autonome Auto baut“ weiterlesen

LeEco & Aston Martin arbeiten zusammen

Neues von LeEco.
Aston Martin und LeEco haben beschlossen, in Zukunft zusammenzuarbeiten. Sie werden gemeinsam das Konzeptauto von Aston Martin, den RapidE,  zur Serienreife bringen bzw. fertig entwickeln.

Der RapidE ist die elektrische Version des Rapide, der viertürigen Limousine aus dem Hause Aston Martin.

RapidE
Konzept des RapidE – die elektrische Version des Rapide

Wie – noch nie etwas von LeEco gehört? Doch – aber nicht unter dem namen LeEco sonder unter dem Namen  LeTV.
Zur Erinnerung: LeTV ist das chinesische Pendant zu Netflix. „LeEco & Aston Martin arbeiten zusammen“ weiterlesen

Der Unterschied!

Am vergangenen Freitag (15.01.2016) las ich ein Meldung, die den Unterschied zwischen alter und neuer Autoindustrie wieder eklatant verdeutlichte.

Was ist passiert?
Am 14.01.2016 veröffentlichte das US-Amerikanische „Department of Transportation“ neue Richtlinien, um die Entwicklung von autonomen Autos zu unterstützen bzw. zu vereinfachen.
Hierzu gehören u. a. Regelungen für Selbstparkende Autos. Systeme wie sie z. B. Tesla und auch BMW mit dem neuen 7er BMW anbieten aber bislang nicht in den USA aktiviert haben. Der Grund war die unsichere Gesetzeslage in den USA. „Der Unterschied!“ weiterlesen

apple.car von Apple registriert

Die Gerüchte, dass Apple in das Auto-Business einsteigt bleiben weiter am Leben.
Ein weiteres Indiz könnte sein, dass Apple sich die Domains apple.car, apple.cars und die apple.auto Domain gesichert hat.
Dies hat kürzlich die Webseite macrumours herausgefunden. Die Domains wurden von dem Unternehmen MarkMonitor registriert, einem Vermittler der im Auftrag von Unternehmen Domains sichert.

apple.car Domain Registrierung

Natürlich heißt dies nicht zwangsläufig, dass Apple eine Auto entwickelt und heraus bringt. Es könnte auch einfach nur daraus resultieren, dass Apple sich alle möglichen Kombinationen von Apple mit Automobilzusammenhang sichern möchte, da Apple ja bereits im Autogeschäft tätigt ist – mit Apple CarPlay. Aber dennoch ist es ist eine richtig tolle Domain für ein Unternehmen welches eventuell ein Auto herausbringt …

Faraday Future FFZERO1

Am Abend des 04. Januar 2016 hat Faraday Future seinen ersten Prototyp der Weltöffentlichkeit vorgestellt: den FFZERO1.
Und es ist nicht DER Prototyp, den sich viele vorgestellt bzw. erhofft hatten.
Es ist ein 1000 PS Monster welches mehr nach Batmobil als nach der Zukunft des Autos aussieht. Auch die weiteren Daten sind beeindruckend (oder auch verstörend): 0 auf 60 mph in unter 3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 mph.

 

 

FFZERO1

Und doch zeigt FF viel mehr – nämlich eine Plattform – FF nennt sie „Variable Plattform Architecture“. Eine Plattform für elektrische Fahrzeuge die wesentlich flexibler ist als alles andere was bislang am Markt ist. Man könnte sie mit VWs MQP, der Modularen Quer Plattform, vergleichen. Dies ist die Plattform, auf der alle Modelle von VW, Audi, Skoda oder Seat basieren, die einen quer eingebauten Motor haben. Und dies sind viele Modelle: angefangen von Golf, Ibiza, Octavia, Passat, Superb und vielen weiteren.  „Faraday Future FFZERO1“ weiterlesen

2015 – der Jahrerückblick aus der Sicht des autonomen Fahrens

Was ist 2015 alles in Bezug auf autonomen Fahrens passiert?

Ich denke, das wichtigste war, dass 2015 der Begriff des autonomen Fahrens “gesellschaftsfähig” wurde. Man könnte es auch Mainstream nennen …

Ich möchte an dieser Stelle jedoch ein paar Highlights auflisten, die meiner Meinung nach, 2015 zum bislang “autonomsten” Jahr in der Weiterentwicklung des Automobils gemacht haben.

Januar

Mercedes stellt auf der CES den F-015 vor. Dieser Prototyp stellt einen neuen Beitrag von Mercedes zum diesem Thema dar.

März

Delphi zeigt, wie autonomes Fahren von Küste zu Küste funktioniert. Auf der Strecke von San Francisco nach New York demonstriert der amerikanische Automobilzulieferer Delphi, wie autonomes Fahren heute schon funktioniert. Dies war übrigens die bis dahin längste autonome Fahrt.

April

Der im Januar auf der CES 2015 vorgestellte Audi A7, Codename Jack, wird auch hierzulande “getestet”. Bundesverkehrsminister Dobrindt lässt sich auf der A9 vom Audi herumkutschieren und stellt fest:
„Automatisiertes Fahren ist keine Science-Fiction. In wenigen Jahren werden automatisierte Fahrzeuge im Straßenverkehr unterwegs sein. Digitale Technik kann dem Fahrer Aufgaben abnehmen und mehr Sicherheit und Komfort bringen”.

August

Die ersten Autobahnstrecken werden 2015 in Deutschland zu Teststrecken für autonomes Fahren auserkoren. Die ist allerdings nicht wie vom Bundesverkehrsminister Dobrindt gewünscht die A9 in Bayern sondern liegt in NRW, genauer bei Wuppertal. Diese Teststrecke ist ein Teilstück der L418. Die Teststrecke enthält sowohl autobahnähnliche Abschnitte als auch Stadtstraßen – Kreisverkehre, Ampeln, Zebrastreifen und jede Menge Verkehrsschilder inklusive.
Die Idee zu dieser Strecke hatte der Zulieferer Delphi der bislang in den USA testen musste. Ab 2016 ist dies nun praktischerweise direkt vor dessen Haustür möglich.

Oktober

Tesla bringt das Update um dem Tesla S das autonome fahren “beizubringen”. Damit bringt Tesla dem Modell S ab 2014 autonomes Fahren bei. Es nutzt dabei sämtliche Sensoren und Kameras, die in diesen Teslas verbaut sind.

November

Faraday Future – das “mysteriöse” Start-Up deutet erstmals an, was es alles vor hat, welche Köpfe dort arbeiten und kündigt den ersten “Prototyp” für die CES 2016 an

Dezember

Georg Hotz, bekannt als der Hacker der den ersten iPhone Jailbrake machte, hat sich ein eigenes autonomes Auto gebaut. Dieses ausschließlich auf bereits vorhandenen Technologien gebaute Auto, welches ca. 30.000,- Dollar  gekostet hat und ca. 2 Monate an Entwicklung erforderte fährt bereits in Kalifornien umher. Kern des Konzeptes ist laut Hotz AI.

Fazit

Die Liste ist natürlich nicht komplett. Ich bin nicht auf den VW Skandal und ähnliche Dinge rund um die Autobranche eingegangen. Dies sind meine persönlichen Highlights in diesem Themengebiet.
Es läßt sich sagen, daß 2015 für das autonome Fahren schon ein sehr interessantes Jahr war. Und 2016 wird bestimmt noch besser … die ersten Highlights erwarte ich schon für Anfang Januar, wenn die CES in Las Vegas startet. Ich bleibe dran und werde Euch entsprechend berichten!

Welche Unternehmen gewinnen das Rennen um das autonome Auto?

In einer neuen Studie hat Juniper Research analysiert, wer wohl das Rennen um das autonome Auto gewinnen könnte. Dabei geht Juniper Research davon aus, dass ab 2021 diese Autos den Massenmarkt erreichen und das im Jahr 2025 bis zu 20 Millionen autonome Fahrzeuge weltweit unterwegs sein werden. Aber: das sind auch nur 1% aller Fahrzeuge bzw. Autos weltweit!

Auf Platz 5 setzt Juniper Apple. Viel wurde schon über das Apple Car geschrieben. Projekt Titan hat viel Staub aufgewirbelt, viele Aktivitäten von Apple deuten in diese Richtung. Auch wird Apple immer wieder in Verbindung mit Faraday Future gebracht als Investor hinter dem Start-Up. Aber all das ist bislang Spekulation – und solange Apple nichts konkretes erzählt, wird vieles Spekulation bleiben.

faraday-future-car

Auf Platz 4 ist Tesla. Der Grund dafür ist, dass Tesla bereits Erfahrung mit autonomen Fahren sammeln kann. In der Masse. Mit der eigenen Tesla-Flotte. Aus diesen Daten heraus können sehr viele Erkenntnisse gewonnen werden die auf dem Weg zum autonomen Auto wichtig sein werden.

Platz 3 – der erste große traditionelle Automobilhersteller: Daimler. Sie sind in diesem Bereich sehr aktiv. Seit über einem Jahr fährt Daimler bereits mit selbstfahrenden LKWs in den USA umher und die neue E-Klasse die 2016 heraus kommt ist das wohl am weitest entwickelte Serienauto mit Funktionen zum autonomen fahren.

Platz 2 – Volvo. Warum Volvo? 2016 startet Volvo in Schweden mit dem DriveMe Projekt: einem Testbetrieb für autonome Busse. Und 2017 werden auch Konsumenten an diesem Projekt mit autonomen Autos teilnehmen können. Weiterhin ist Volvo das erste Unternehmen welches die Verantwortung für Schäden übernimmt, wenn ihre autonomen Fahrzeuge in Unfälle verwickelt werden und die Schuld am Unfall bei dem autonomen Fahrzeug liegt. Hier greift Volvo den Verantwortlichen für neue Gesetzte vor.

Platz 1 – Google. Dies ist wohl kaum überraschend: kein anderes Unternehmen hat so früh in die Forschung für autonomes Fahren investiert und hat derzeit soviel Erfahrung wie Google. Und hat damit soviel Daten gesammelt. Aber wird Google wirklich autonome Autos bauen? Eric Schmid hat dazu erst kürzlich gesagt, dass man kein Interesse daran hat, Autos zu bauen. Dafür gibt es Unternehmen mit mehr Erfahrung – auch in Deutschland. Aber man kann natürlich eine Plattform anbieten. Und dies könnte natürlich ein Ziel von Google sein: autonome Autos fahren mit Hilfe der „Google-Plattform“ und sammeln Daten, die Google entsprechend verwerten kann …

Aber dies ist ein anderer Post auf diesem Blog.

 

http://www.juniperresearch.com/press/press-releases/self-driving-cars-to-take-off-by-2021-approaching?utm_source=juniperpr&utm_medium=email&utm_campaign=Autonomous_Vehicles_15_PR1

Die CES – eine neue Automesse?!

Wie jedes Jahr findet auch 2016 Anfang Januar wieder die CES in Las Vegas statt. Die erste große Messe im Jahr mit dem Fokus auf IT und Unterhaltungselektronik. Doch wie schon in den vergangenen zwei Jahren ist auch dieses Jahr zu beobachten, dass mehr und mehr Automobilhersteller den technologischen Rahmen nutzen um Technologie rund um das Auto vorzustellen. Wobei sich 2016 dieser Trend zu beschleunigen scheint. Und es geht nicht mehr nur um die Technologie selbst sondern um ganze Fahrzeuge.

So stellt z. B. General Motors erstmals den Bolt in der Serienversion vor. Und Faraday Future wird zum ersten mal einen Ausblick auf das geben, was sie planen. Auf der Webseite von FF sind schon erste Teaser aufgetaucht.

Und auch europäische Autokonzerne nutzen diese Plattform verstärkt: so wird z. B. Volkswagen-Chef Herbert Diess nicht nur die Keynote sprechen, sondern dort auch ein neues Elektrofahrzeug vorstellen: den E-Bulli. Derzeit wird erwartet, dass der E-Bulli 2017 auf den Markt kommt und 500 km Reichweite bieten könnte. Man wird sehen …

VW-CES-Teaser

Der Porsche Mission E wird gebaut!

Jetzt werden viele sagen: toll, aber das ist doch ein Elektro Auto. Das stimmt! Aber ich bin mir sehr sicher, dass diese Modell von Porsche das erste Serienauto von Porsche sein wird, welches auch autonom fahren kann.

Natürlich wird Porsche auch in den anderen Modellreihen neue und bessere Assistenten anbieten, die ein teil-autonomes Fahren ermöglichen. Aber der Mission E wird der erste sein, der dies in Gänze in Serie bieten wird.

Mal sehen wie dies in 4 Jahren aussehen wird …